20 Jahre Fernmeldemuseum in Mühlhausen/Thüringen

Im März 2000 gründeten 26 geschichtsbewusste Mitarbeiter und Senioren der Deutschen Telekom bzw. der ehemaligen Deutschen Post, aus den Kreisen Mühlhausen und Heiligenstadt und einigen die sie unterstützen wollten, einen Verein mit dem Ziel die Fernmeldeeinrichtungen der Vergangenheit für zukünftige Generationen zu erhalten.

Am 14. Oktober 2000 war es dann soweit und der Fernmeldemuseum Mühlhausen e.V. eröffnete auf dem geschichtsträchtigen Boden der "Burgmühle" unter dem Motto "100 Jahre Telefon in Mühlhausen", An der Burg 1 in den Räumen der Deutschen Telekom ein kleines Museum mit 60m² Grundfläche.

Heute sind aus dem einen Raum drei geworden und es werden den Besuchern zahlreiche, überwiegend funktionsfähige Einrichtungen des Fernsprech- und Fernschreibwesens, Bauteile des ober- und unterirdischen Fernsprechnetzes, sowie Dokumentationen ab 1891 gezeigt. Dazu gehören funktionsfähige OB (Ortsbatterie)-Vermittlungseinrichtungen und Apparate aus den Jahren 1904 & 1905, bei denen der erforderliche Rufstrom noch mit einer Kurbel erzeugt wird, sowie ebenfalls funktionierende Telefonanlagen und Apparate von 1919 bis 1989 die an eine automatische Vermittlungsstelle angeschlossen sind, welche von 1966 bis 1994 in Weißenborn in Betrieb war.

Besonders stolz kann man auf Bell‘sche Telefone aus den Jahren um 1880 sein.

Weiterhin werden Fernschreibgeräte aus den Jahren 1943 bis 1990 für die Telegramm-übermittlung in Mühlhausen und Umgebung präsentiert und auch solche, die in den Betrieben zum Einsatz kamen. Ein Verzeichnis gibt Auskunft darüber, wer 1898 in Mühlhausen ein Telefon hatte. In der Zwischenzeit sind zwei Leitungstelegraphen aus der Zeit um 1860 dazugekommen.

In Glasvitrinen kann man die Entwicklung der Mobiltelefone verfolgen, weiterhin werden  Fernsprechapparate für den Wählbetrieb und die OB -Technik aus dem Inn- und Ausland und Kleinteile der Vermittlungs- und Übertragungstechnik ausgestellt. Außerdem sind Dokumentationen ab 1899 vorhanden.

Im Keller des Gebäudes sind außer den bereits erwähnten Bauteilen auch Feldfernsprecher ab 1916, Glasfaserkabel und –bauteile, sowie ein Stück des ersten in Deutschland verlegten Kabels und Prüf- und Messgeräte ausgestellt. Diese Geräte dienten dazu Fehlerstellen an Fernmeldekabeln und –leitungen zu lokalisieren. Im Eingangsbereich wird der Besucher durch Münzfernsprecher ab 1928 empfangen.

Wenn anfänglich auch nur Exponate ausgestellt wurden, die Vereinsmitglieder über Jahre gesammelt hatten, so sind in der Zwischenzeit auch zahlreiche Schenkungen und Leihgaben der Besucher hinzugekommen. Bei einer der letzten Leihgabe handelt es sich um die Uniform eines „Leitungsaufsehers“ der Deutschen Reichspost aus Heiligenstadt aus dem Jahr 1909.

Nach Voranmeldung über die Rufnummern 03601/8556840 und 03601/7588003  bzw. per E-Mail an info@fernmeldemuseum-mühlhausen.de ist ein Besuch immer möglich.

Von dieser Möglichkeit machen besonders die Beruflichen und sonstigen Schulen regen Gebrauch. Für die Bevölkerung gibt es u.a. zum “Fernmeldemuseumstag” im Oktober die Gelegenheit das Museum zu besichtigen. Die Resonanz bei den Besuchern ist immer sehr positiv. Unter den Besuchern waren auch Vertreter anderer ähnlicher Museen aus Thüringen, Sachsen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Speziell Interessierten steht auch der umfangreiche Fundus an Technik und Dokumentation zur Verfügung.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Ziel „den Besuchern zu zeigen wie in den letzten 130 Jahren telefoniert bzw. in 150 Jahren ,ferngeschrieben, wurde, “ erreicht worden ist.

 

Ausstellungen

2006 im Thüringen Park unter dem Motto „Sammelleidenschaften“

2007 die Ausstellung über 120 Jahre Telefon in Mühlhausen in der Sparkasse und im Heimatmuseum in Bad Langensalza zu 110 Jahre Telefon 

Gleichzeitig wurde unsere Broschüre „Das Post und Fernmeldewesen im Unstrut-Hainich Kreis und im Eichsfeld“ veröffentlicht

In diesem Jahr entstand der 3 –teilige Ziegler- Film „Die Wölfe“ über Jugendliche in Berlin in dem wir mit einem Fernschreiber vertreten waren

2008 im Mühlhäuser Museum stellten wir gemeinsam mit Reiner Schmalzl  unter der   Überschrift „Ruf mal an, schreib mal wieder“ unsere Exponate aus.

2011 150 Jahre Telegraphie in Mühlhausen in der Sparkasse und im Langensalzaer Museum

2012 125 Jahre Telefon in Mühlhausen in einer Ausstellung in den Berufliche Schulen

2013 weihnachtliche Ausstellung in der Galerie Burg Großbodungen

2017 130 Telefon in Mühlhausen mit Bell‘schen Telefon aus Heusenstamm

2018 waren wir mit 2 Telefonen auf der Industrieausstellung in Pößneck vertreten.

(aktualisiert im Februar 2020 Jörg Richter, Fernmeldemuseum Mühlhausen e.V.)