Chronik der Burgmühle in Mühlhausen
Die Burgmühle
Die Gebäude der Deutschen Telekom AG in Mühlhausen, in dem sich auch das Fernmeldemuseum befindet,
stehen auf geschichtsträchtigem Boden.
Dabei ist diese Mühle nur eine der einst zahlreichen Mühlen innerhalb und außerhalb der Stadt Mühlhausen.
1405
Die Burgmühle vor dem Burgtor am Mühlgraben wird erstmals erwähnt.
1418
...wird erstmals ein Müller Kurt Lengfeld genannt.
1595
...schlug sich der Sohn des Burgmüllers mit einem Schneider und wurde tödlich verletzt. Daraufhin wurde der Schneider mit dem Schwert hingerichtet.
1739
...ertrank eine 75-jährige Frau hinter der Mühle
1824
...gehört die Burgmühle der Frau Hundeshagen und ihren Kindern.
Mitte des 19.Jahrhunderts gehörte dem Müller Ernst Hundeshagen die Burgmühle. Er hatte vor einen Schuppen über das sich noch offen drehende Wasserrad zu bauen.
1890
...sind die Fabrikanten Gebrüder Eberlein die Besitzer der Mühle.
1892
Carl Eberlein plant den Neubau eines Mühlengebäudes ( ca. 12x12m ).
Nördlich des Mühlengrundstückes befand sich damals die Gärtnerei Mehler.
1900
...sollten ein Kesselhaus und ein 35 m hoher Dampfschornstein errichtet werden.
1901
Der Mühlenbesitzer und Stadtrat lässt das prachtvolle Wohnhaus mit zahlreichen Schmuckelementen errichten. Es hat eine Länge von 22,45 m, ist an der Nordseite 10,14 m und an der Südseite 10,14 m breit. Die Bauzeichnungen stammten vom Architekten Max Weymar. Zur gleichen Zeit wurde auch ein Speicher an der Nordseite des Grundstücks errichtet.
1902
Carl Eberlein lässt die alte Mühle abreissen und eine neue errichten.
1909
...wird das unterschächtige Mühlrad abgebaut.
1910
...ließ Eberleins Schwiegersohn Paul Riepel eine Dampfturbine mit 11,7 Pferdestärken einbauen.
Das Wohn- und Geschäftshaus bewohnen neben dem Rentner und Stadtrat Carl Eberlein und der Mühlenbesitzer Paul Riebel auch der Müller Emil Rother.
1925/26
...sind die Bewohner Paul Riebel, der Rentner Wilhelm Frohne, der Müllermeister Peter Mattern und die Modistin Hetzke.
1929
...ist Karl Ullrich Riebel der Mühlenbesitzer und will anstelle der Dampfmaschine im Maschinenhaus einen Dieselmotor mit 25 PS einbauen lassen.
1935
...wohnen in dem Haus neben dem Geschäftsführer Karl Ullrich Riebel , der Katasterdirektor August Gunkel, die Witwe Margarete Tietze und Elsbeth Bachmann.
1948
Ein Treuhändler wird für die Mühle eingesetzt.
1949
...sind Frau Helene Riebel, geborene Eberlein und 7 weitere Mieter die Bewohner der “Gustav-Mayer-Straße 15“ wie die "Krümme" zu dieser Zeit hieß.
Das Grundstück von Karl Ullrich und Günther Riebel wird „Eigentum des Volkes“.
1957
...heißt der Betrieb „VEB Kraftfutter- und Mühlenwerke“
1986
...wohnen in der „Burgmühle“ Frau Schliemann, Herr Müller und die Familien Kose, Heise und Flöter.
1988
Die Deutsche Post erwirbt das Grundstück.
1987-89
Abriss der Wirtschaftsgebäude der Burgmühle.
1990
Dachsanierung des Wohnhauses.
1991-94
Errichtung eines Fernmeldezentrums
ab 1995
Eigentümerwechsel: Die Deutsche Telekom AG verkauft das Grundstück an die "STRABAG" und mietet sich ein.
Eine Mühlhäuser Firma erwirbt das Grundstück.
Waren ursprünglich nur Einrichtungen der Deutschen Telekom AG untergebracht, so befinden sich z.Zt.:
- im Altbau (ehem. Burgmühle), Büros einer Versicherung und einer Arbeitsvermittlung
- im Verwaltungsgebäude, Telekomshop und eine Außenstelle des Finanzamtes Mühlhausen
- im Technikgebäude, Fernmeldetechnikzentrum der Deutschen Telekom AG und das "Fernmeldemuseum Mühlhausen e.V."
______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
2021
In die Räume des aufgelösten Telekom-Shops zieht das Ladengeschäft „Doppelpunkt“ ein.
(aktualisiert im Februar 2024 durch Jörg Richter)
Weitere Informationen zur Burgmühle finden sie unter:
Hartmut Lehmann „Der Popperöder Bach und seine Mühlen“ von 2001
Frank Schulz „Die Mühlen der Stadt Mühlhausen in Thüringen“ von 2016
Thomas Peter „Wo standen die Mühlhäuser Mühlen ?“ von 2022